„Reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt.“
Henry Ford
Dieser Satz ist für Studenten wohl nur bedingt zutreffend, da die allermeisten durch Finanzierung durch die Eltern, Bafög oder Studienkredit ohne Nebenjob meist gerade einmal genug Geld für die Lebenshaltungskosten haben. Doch wer an den richtigen Enden spart, der kann zumindest seine Prioritäten beim Geldausgeben auf die Dinge legen, die ihm wirklich wichtig sind.
Die Gründe zum Geld sparen im Studium können ganz unterschiedlich sein.
Der eine möchte sich vielleicht voll und ganz auf das Studieren konzentrieren und will sich nicht die Zeit für einen Nebenjob nehmen, der andere braucht mehr auf der hohen Kante, weil er die Semesterferien dazu nutzen möchte, um tolle Reisen oder dieses aufregende unbezahlte Praktikum in Südamerika zu machen und der nächste spart vielleicht schon einmal einen Bausparvertrag an, um dann im ersten festen Job nach dem Studium gleich einen Kredit für die eigenen vier Wände aufnehmen zu können. Manchmal ermöglicht ein straffer Studienplan gar nicht arbeiten zu gehen und Studenten sollten eine professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Mögen die Gründe für das Sparen auch unterschiedlich sein, die Dinge an denen man sparen kann sind für die meisten Studenten gleich.
Schöner wohnen
Die erste eigene Wohnung, das Zimmer in der WG oder doch lieber noch ein Weilchen im Hotel Mama verbringen? Das wohl größte Sparpotential hängt mit dem Wohnmodell zusammen. Eine eigenes Appartement ist die teuerste Möglichkeit zu leben. Gerade Ein-Zimmer-Wohnungen sind verhältnismäßig teuer. Aber zu Hause wohnen zu bleiben ist auch nicht immer die beste Alternative, zumal viele nicht in ihrer Heimatstadt studieren und pendeln müssten – was auch nicht unbedingt sparsam wäre. Eine schöne und günstige Alternative ist das Wohnen in einer WG oder in einem Studentenwohnheim. Hier sollte man aber gut prüfen, ob man sich mit seinen zukünftigen Mitbewohnern gut versteht, denn sonst wird unter Umständen schon nach kürzester Zeit ein erneuter Umzug fällig und auch der geht ins Geld. Besonders in einer WG lebt es sich auch in anderer Hinsicht als in Bezug auf die Miete kostengünstiger. Auch durch gut geplantes gemeinsames Einkaufen lässt sich bares Geld sparen.
Geldbeutel und Umwelt schonen
Apropos Wohnen: Auch an Nebenkosten kann man natürlich am besten sparen, wenn man sie gar nicht erst selber zahlen muss, sondern weiterhin zu Hause wohnt und Mama und Papa die Rechnung für Strom und Wasser übernehmen. Für alle anderen gilt:
l Stromkosten spart man am Effektivsten, wenn man zunächst genau prüft, welcher Stromanbieter einem den günstigsten Tarif bietet. Preise vergleichen lohnt sich. Hier gibt es verschiedene Internetrechner, mit deren Hilfe man Stromanbieter einfach vergleichen kann. Des Weiteren sollte man darauf achten, möglichst stromsparende Geräte anzuschaffen. Hier kann sich eine größere Investition lohnen und man sollte sich überlegen, ob man wirklich den alten Stromfresserkühlschrank von der Oma übernimmt oder nicht doch lieber ein neues Gerät anschafft, das zumindest längerfristig den Geldbeutel und nebenbei die Umwelt schont. Zudem sollte man tunlichst darauf achten, den Strom nur dort einzuschalten, wo man ihn wirklich braucht: keine Festtagsbeleuchtung in Bad, Küche und Flur, obwohl man gerade in seinem Zimmer für die nächste Klausur büffelt. Auch Standby-Funktionen sollten immer ausgeschaltet werden, denn diese verbrauchen mehr Strom als man gemeinhin annimmt.
Ein durchgängig im Standby-Modus befindlicher Fernseher kostet 25 Euro mehr an Strom im Jahr, als ein Fernseher, der immer richtig ausgeschaltet wird. |
l Wasserkosten kann man am besten sparen, indem man stets darauf achtet, den Wasserhahn nie unnötig laufen zu lassen – also beispielsweise beim Händewaschen den Wasserhahn während des Einseifens zudrehen und lieber kurz duschen, anstatt zu baden. Wer eine neue Badeinrichtung kaufen muss, kann darauf achten, dass er spezielle Sparduschköpfe oder Armaturen kauft.
l Heizkosten lassen sich leicht verringern, wenn man die Temperatur in den Räumlichkeiten nur um wenige Grad verringert. Pro Grad spart man auf diese Weise etwa 6 Prozent Heizkosten! Besonders in nicht ständig genutzten Räumen, kann man auch in der kalten Jahreszeit die Heizung runter drehen.
Das bisschen Haushalt
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Kostenfaktor ist der Haushalt und alles, was dazu gehört. Wer zum Studieren wegzieht, ist nicht selten erstmals in der Verlegenheit, sich selbst bekochen und mit Essen versorgen zu müssen. Viele Studierende nutzen jeden Heimatbesuch, die elterliche Vorratskammer zu plündern oder lassen sich gerne einmal ein Carepaket schicken. Doch letztendlich kommt niemand um den ein oder anderen Einkauf herum.
- Eine wöchentliche Einkaufsliste kann für eine günstige Haushaltsführung von Vorteil sein und spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit, weil so für gewöhnlich ein größerer Einkauf in der Woche genügt, der gegebenenfalls noch um ein oder zwei kleinere Einkäufe für frische Lebensmittel ergänzt werden muss.
- Man sollte sich also zu Beginn jeder Woche überlegen, an welchen Tagen man lieber nicht in die Mensa geht und selber kocht und vor allem was auf dem Speiseplan stehen soll. Auf diese Weise wird nichts für die Mülltonne gekauft.
- Beim Einkaufen sollte man sich zudem gut überlegen, wie man seine Prioritäten setzt. No-Name-Produkte aus dem Discounter sind nicht unbedingt schlechter als Markenlebensmittel. Es geht sogar das Gerücht, dass hier nur dasselbe Produkt unterschiedlich verpackt wird.
Achtung: Billig macht nicht immer satt Beim Einkauf im Supermarkt mit knappem Budget sollte man nicht am falschen Ende sparen. Eine Packung Toastbrot kostet wenig, doch wirklich satt macht es nicht. Ein Vollkornbrot ist zwar deutlich teurer, aber auch nahrhafter. Von teureren, aber nahrhafteren Lebensmitteln braucht man oft weniger oder hat länger etwas von ihnen als von billigen Nahrungsmitteln mit wenig Nährwert. |
Günstige Fortbewegung
Als Student sollte man sich gut überlegen, ob man wirklich ein Auto braucht. Abgesehen von den Anschaffungskosten sind die Kosten für Benzin, Versicherung und eventuell anfallende Reparaturen enorm. Im günstigsten Fall hat man ohnehin ein in Uninähe gelegenes Zimmer und ist damit nicht auf einen fahrbaren Untersatz für längere Strecken angewiesen. Ein Drahtesel reicht zur Fortbewegung in einer Studentenstadt meist völlig. Zudem gibt es in Bezug auf die Fortbewegungsmöglichkeiten zahlreiche Vergünstigungen für Studenten. Die Bahn bietet eine günstige Bahncard für weitere Reisen an und die Verkehrsverbünde günstige Studententarife. Und wer dennoch nicht auf ein Auto verzichten will, kann sich auch einmal über Alternativen wie Carsharing Gedanken machen.
Sonderaktionen, Angebote, Studentenrabatte und Vergünstigungen
Glücklicherweise gibt es gerade für die schmalen Geldbeutel von Studenten immer wieder Sonderaktionen und Vergünstigungen. Also unbedingt zu Beginn des Semesters daran denken, sich seinen Studentenausweis abzuholen. Mit diesem kann man oft günstiger oder gar kostenlos den Verkehrsverbund der Stadt nutzen, bekommt vergünstigten Eintritt in Museen, im Theater, bei Schwimmbädern oder Sport-Studios und vieles mehr. Es kann sich auch lohnen, die Augen immer einmal wieder nach besonderen Aktionen für Studenten offen zu halten. Zeitungen bieten zum Beispiel oft besondere Zeitschriften-Abos an. Auch Banken bieten oft besonders günstige Konditionen für Studenten – wie ein günstiges Giro-Konto – und Krankenversicherungen günstige Studententarife (falls eine Familienversicherung nicht möglich ist).
Das Haushaltsbuch Eine sehr gute Sparhilfe ist das Führen eines Haushaltsbuchs, in dem man monatliche Fixkosten aufführt und über Ausgaben für Lebensmittel, Kleidung, Bücher, Gebühren für Telefon, Handy und Internet präzise Buch führt, sowie alle Einnahmen verzeichnet. Hierfür gibt es auch praktisch Apps. So hat man stets den Überblick über die Finanzlage und kann leicht erkennen, an welcher Stelle man noch Geld einsparen könnte. Und noch ein Tipp zu guter Letzt: Wer stets mit Bargeld statt mit Karte bezahlt, hat ein besseres Gefühl dafür, wie viel er ausgibt. |