Nebenverdienste – Korrekturlesen für Verlage

Wissen Sie was bei den Verlagssetzern Zwiebelfische, Fliegenköpfe oder Leichen bedeuten?
Sollten Sie aber. Denn dann können Sie sich bei den verschiedenen in Ihrer Nähe liegenden
Verlagen, Druckereien und Setzereien als Korrekturleser(in) bewerben.

Tatsächlich wird in den meisten Druckerei- und Verlagsbetrieben von Zeit zu Zeit ein
Korrekturleser mehr gebraucht als sonst üblich, zumal wenn eine grössere Publikationsauflage
fällig wird und man auf „freie Mitarbeiter“ zurückgreifen muss. Und das könnte Ihre Chance
sein, auf die Schnelle ein paar Mark dazuzuverdienen.

Als Korrekturleser sollten Sie sich in der deutschen Sprache schon ein wenig auskennen,
zuverlässig und einsatzfreudig sein, wenn es gilt schnell mal auszuhelfen. Anders als der
Lektor müssen Sie aber nicht unbedingt ein Ass auf dem Gebiet der Orthographie sein. Denn
es geht beim Korrekturlesen doch meistens darum, falsch gesetzte Worte, Buchstaben oder
Satzzeichen zu ergründen und entsprechend zu kennzeichnen, damit beim zweiten
Korrekturandruck die „Fahne“ fehlerfrei wird.

„Zwiebelfische“ sind übrigens Buchstaben, die irrtümlich aus einer anderen Schrift gesetzt
wurden, während „Fliegenköpfe“ Buchstaben sind, die auf dem Kopf stehen. Mit „Leichen“
bezeichnet man ein fehlendes Wort (oder mehrere).

Wer Manuskripte bzw. Textfahnen korrigieren will, muss die international üblichen
Korrekturvorschriften kennen und anwenden. Es genügt also nicht, wenn man einen falschen
Buchstaben unterstreicht, man muss ihn je nach Art des Fehlers entsprechend auf dem
Aussenrand kenntlich machen und die Fehlerform angeben.

Doch das ist keine Hexerei, denn Sie finden die Korrekturvorschriften neben den Vorschriften
zum Schriftsatz in jedem guten Duden. Im Verlaufe Ihrer ersten Arbeit – die Sie ja probeweise
erst einmal bei Ihrer Morgenzeitung ausprobieren können – schauen Sie einfach in den
Rechtschreibe-Duden und lernen so nach und nach die ca. 30 wichtigsten Korrekturzeichen
auswendig.

Alsdann verfassen Sie einen netten Brief und schreiben damit fehlerfrei und mit exakt
sauberen Schreibmaschinen-typen die in Frage kommenden Betriebe an und bitten um
Probeaufträge.

Sie können die Leute auch anrufen und – indem Sie den Duden neben sich legen – auch mal ein bisschen über die Korrekturzeichen fachsimpeln, ohne gleich angeberisch zu wirken.

Dann werden Sie bald die ersten Aufträge bekommen.

Viel Erfolg

Daniel

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert