Oftmals taucht die Frage auf, ob es sich bei Empfehlungsmarketing nicht einfach um Affiliate Marketing handelt. Wir gehen heute dieser Frage auf den Grund, indem wir uns mit beiden Modellen beschäftigen und die Parallelen und Unterschiede zu vergleichen.
Was ist Empfehlungsmarketing?
Im Empfehlungsmarketing wird davon ausgegangen, dass ein bereits bestehender Kunde das Produkt oder die Dienstleistung eines Unternehmens bewertet . Dies soll aus reiner Überzeugung erfolgen und wird häufig auch als Mundpropaganda bezeichnet. Hierbei ist es unerheblich, ob die Empfehlung von einem Kunden, einem Partner aus einem Netzwerk (wie es sich beispielsweise bei Handwerkern mit unterschiedlichen Gewerken anbietet), oder sogar eigene Mitarbeiter des Unternehmens sind, die eine Empfehlung aussprechen. Das Empfehlungsmarketing wird von Unternehmen als Akquisemöglichkeit zur Neukundengewinnung eingesetzt. Mit der Einführung des sogenannten Web 2.0 (also Blogs, so wie dieser hier, Foren und Bewertungsportalen, aber auch sozialen Netzwerken) verlagerte sich der Prozess des Empfehlens mehr und mehr ins Internet. Hier werden munter Sternchen und Punkte vergeben und oftmals kann ein potentieller Neukunde nicht mehr unterscheiden, welche Informationen von der Firma selbst (beispielsweise über Mittelsmänner) selbst lanciert werden, oder ob es sich um echte Erfahrungsberichte handelt.
Provisionen im Empfehlungsmarketing
Es ist nicht unüblich, dass es für Empfehlungen von Kunde zu Kunde eine Provision oder Prämie gibt. Ähnlich wie man es vom klassischen Zeitungsabonnement her kennt, kann es sich um Sachprämien oder auch um Geldprämien und Provisionen handeln, die im Empfehlungsmarketing ausgeschüttet werden. Aufgrund dieser Tatsache kann man aber nicht allgemeingültig annehmen, dass es sich bei „bezahlten“ Empfehlungen um gefälschte Empfehlungen handelt. Dies liegt alleine schon in der Tatsache begründet, dass eine Empfehlung auf den Empfehlenden rückführbar ist.
Womit beschäftigt sich Affiliate Marketing?
Das Affiliate Marketing in seiner Reinform ist eine internetbasierte Vertriebsform. Ein Einsatz im Bereich des Offline Marketing ist dadurch zwar nicht gänzlich ausgeschlossen, jedoch bedarf es immer zwingend einer Internetplattform zur Auftragsanbahnung. Der Affiliate fungiert bei dieser Vertriebsform als Zwischenglied zwischen dem Händler (auch Merchant genannt) und dem Endkunden. Der Endkunde kann dabei sowohl ein Verbraucher als auch ein Geschäftskunde sein. Prinzipiell muß der Affiliate keine Empfehlung als Nutzer eines Produktes oder einer Dienstleistung aussprechen. Es genügt vom Grundsatz her das Verteilen eines Links im Internet. Durch das Klicken auf diesen Link wird ein entsprechendes Tracking durch einen Partnerprogrammbetreiber oder den Merchant selbst in Gang gesetzt. Kommt es dann im weiteren Verlauf zu einem Abschluß durch Kauf eines Produktes oder Nutzung einer Dienstleistung, erhält der Affiliate eine Provision. Das Affiliate Marketing ist immer provisionsbasiert.
Unterschiede zwischen Affiliate Marketing und Empfehlungsmarketing
Es gibt zwei Hauptunterscheidungsmerkmale: Zum Einen setzt das Empfehlungsmarketing immer zwingend eine Kenntnis des Produkts oder des Dienstleistenden voraus. Anders könnte ja keine Empfehlung ausgesprochen werden. Zum Anderen ist das Empfehlungsmarketing nicht an eine Geld- oder Sachleistung gebunden. Das bedeutet, dass eine Empfehlung auch ohne eine Vergütung ausgesprochen werden kann. Das Empfehlungsmarketing ist daher für die empfohlene Firma eine kostengünstige Strategie und bedarf zusätzlich auch keinerlei Internetpräsenz.
Gemeinsamkeiten von Empfehlungsmarketing und Affiliate Marketing
Es gibt neben den oben beschriebenen Unterschieden natürlich eine Menge Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden Vertriebsformen. Ein guter Affiliate (=Empfehlender) wird nicht einfach wahllos Produkte bewerben, zu denen er keinen Bezug hat, oder die er nicht getestet hat. Viele Hersteller bieten kostenlose Produkte an, damit Affiliates die Leistungsfähigkeit testen können. Außerdem spart der Merchant sich teure Werbekosten, die entweder durch eigene Bannerschaltung im Internet, bezahlte Blogbeiträge oder auch durch Pay-Per-Click-Programme (Zum Beispiel durch Anzeigen in Suchmaschinen). Wer es sich zur Aufgabe macht (oder bereits gemacht hat), seine (positiven) Produkterfahrungen in die Welt zu tragen (im Affiliate Marketing wird man deshalb auch Publisher genannt), kann sich hierdurch ein dauerhaftes Einkommen sichern. Nähere Informationen dazu, wie man sich als Affiliate Marketer erfolgreich selbständig macht, sind hier abrufbar.
Das Fazit der Betrachtung
Die beiden Geschäftsmodelle Empfehlungsmarketing und Affiliate Marketing gehen Hand in Hand. Eine Empfehlung für ein Produkt oder eine Dienstleistung auszusprechen und dafür eine Prämie oder Provision zu erhalten, ist nichts Verwerfliches, sondern kann – richtig betrieben – zu einem dauerhaften Einkommen aus dem Internet führen. Wer keine Kosten für Produkterstellung, Lagerhaltung, Erstellung von Werbematerialien oder ähnliches haben möchte, findet als Affiliate eine perfekte Möglichkeit zum Einstieg in ein internetbasiertes Geschäftsmodell.